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Epileptische Wesensänderungen
Bei einem Drittel bis zur Hälfte der
erwachsenen Anfalls kranken stellt sich eine
epileptische Wesensänderung ein und zwar
relativ unabhängig von der Anzahl der
Anfälle. Zuweilen ist sie schon vor deren
Auftreten festzustellen. Bei Epileptikern
werden je nach Anfalls- und Verlaufstyp
verschiedenartige Wesensänderungen
angetroffen. Sie sind bei den
Schlafepileptikern und Kranken mit
psychomotorischen Anfällen in der Regel
anders und stärker ausgeprägt als bei den
Aufwachepileptikern, Pyknoleptikern,
Jugendlichen mit Impulsiv Anfällen und den
Patienten mit diffuser Epilepsie.
Epileptische Wesensänderungen kommen also
sowohl bei idiopathischen als auch
symptomatischen Krankheitsformen vor, sind
also kein Kriterium der genuinen Epilepsie,
wie es früher angenommen wurde.
Mortalität
Grundsätzlich haben Menschen mit Epilepsien
ein erhöhtes Risiko, in einem jüngeren Alter
zu versterben. Mögliche Ursachen dafür sind
direkte Folgen eines sogenannten Status
epilepticus, Unfälle während eines Anfalles -
beispielsweise Sturz oder Ertrinken -,
Selbsttötung, plötzlicher unerwarteter Tod
bei Epilepsie (SUDEP, Sudden Unexpected Death
in Epilepsy, s. u.) oder die Grunderkrankung,
durch die die Epilepsie verursacht wird. Das
relative Sterblichkeitsrisiko über alle
Patienten ist etwa zwei- bis dreifach
gegenüber der gesunden Vergleichsbevölkerung
erhöht. Am geringsten erhöht ist es bei
idiopathischen Epilepsien und am stärksten
bei symptomatischen Anfällen bei Kindern mit
neurologischen Defiziten von Geburt an.
Plötzlicher unerwarteter Tod bei Epilepsie
(SUDEP - Sudden Unexpected Death in
Epilepsy)
Als SUDEP (von englisch: sudden unexpected
death in epilepsy) wird ein plötzlicher
unerwarteter Tod bei Epilepsie bezeichnet. In
einer Studie wurden folgende Risikofaktoren
identifiziert:
* jüngeres Lebensalter
* symptomatische Epilepsien mit
nachweisbarer Gehirnveränderung
* niedrige Serumkonzentration der
eingenommenen Antiepileptika
* generalisierte tonisch-klonische
Anfälle
* Schlaf
Die Forschung nach Todesursachen von
Epileptikern und die Erfassung ihrer
Mortalität ist in Deutschland noch wenig
ausgeprägt, weshalb nur wenige Informationen
hierzu in der Literatur zu finden sind. Von
den Menschen mit Epilepsie liegt die
Sterblichkeitsrate bei 600 von 100.000
Personen pro Jahr, bei Neubetroffenen bei 60
von 100.000 Personen pro Jahr. Das Risiko für
einen SUDEP liegt bei etwa 50 von 100.000 bis
100 von 100.000 Personen pro Jahr; liegt eine
schwere Epilepsie oder eine neurologische
Beeinträchtigung vor, sind es sogar bis zu
500 von 100.000 Personen pro Jahr. In
Großbritannien wird die Zahl der an oder in
Folge von Epilepsie gestorbenen Menschen mit
1000 pro Jahr angegeben. Es wird geschätzt,
dass es sich bei den meisten dieser
Todesfälle um SUDEP handelt.
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