keine Erbkrankheit!!!
Epilepsie ist eine Veranlagung, eine genetisch bedingte Neigung.
Es ist aber keine Erbkrankheit!!!
Zunächst kann ganz allgemein gesagt
werden, dass zum Entstehen der meisten
Krankheiten zwei Voraussetzungen
gehören: Eine (innere) Veranlagung
oder eine (äußere erworbene)
Auslösung. Es gibt Krankheiten,
bei denen die Veranlagung eine
besonders große Rolle spielt (z.B. Diabetes
[Zuckerkrankheit] oder Gicht)
und solche, bei denen vor allem die
äußeren (erworbenen) Bedingungen
auslösend wirken (z.B. Lungenkrebs).
Das Ausmaß der Veranlagung zu
einer bestimmten Krankheit ist an das
Erbmaterial (Gene) gebunden und
wird weiter vererbt; man spricht deshalb
auch von einer genetischen oder
familiären Disposition (Veranlagung).
So gibt es Familien, in denen z.B. die
Veranlagung zum Diabetes größer ist
als in einer anderen; dennoch ist die
Zuckerkrankheit keine Erbkrankheit.
Von einer Erbkrankheit spricht man
erst dann, wenn die Krankheit selbst
(nicht nur die Veranlagung zu ihr!)
nach ganz bestimmten Erbgesetzen
vererbt wird.
Die Epilepsie ist keine Erbkrankheit,
d.h. die Krankheit Epilepsie nicht
vom Vater oder von der Mutter auf das
Kind vererbt. Aber die Veranlagung
zur Epilepsie kann in verschiedenen
Familien unterschiedlich ausgeprägt
sein. So ist es verständlich, dass in
manchen Familien mehrere Familienmitglieder
epileptische Anfälle erleiden
oder an einer (chronischen) Epilepsie
erkranken können – wobei aber zur
bestehenden Veranlagung immer ein
auslösender Faktor hinzukommen
muss.
Nun gibt es Epilepsien, bei denen die
genetische Disposition bei der Krankheitsentstehung
die entscheidende
Rolle spielt (und nicht die äußeren Auslösungsfaktoren);
solche Epilepsien
bezeichnet man als „überwiegend
genetisch bedingte Epilepsien“ (der
medizinische Fachausdruck dafür lautet:
„ldiopathische Epilepsien“). Zu
ihnen gehören im Kindesalter beispielsweise
die Epilepsie mit gehäuften
Absencen (Pyknolepsie) und die
Rolando-Epilepsie .Bei der Entstehung
der meisten Epilepsien spielen
aber die äußeren (erworbenen)
Faktoren eine deutlich größere Rolle
als die genetische Disposition; solche
Epilepsieformen bezeichnet man als
„symptomatische Epilepsien“ .
Das weit verbreitete Vorurteil, die Epilepsie
sei eine Erbkrankheit, hat schon
über manche Familie großes Unglück
gebracht. Machen Sie sich also keine
Vorwürfe und quälen Sie sich nicht mit
der Frage nach einer eventuellen
„Schuld“ für die Krankheit Ihres Kindes,
sondern wenden Sie Ihr ganzes Interesse
der richtigen Behandlung zu.
Heute staatlich anerkannte Erbkrankheiten sehe hier:
http://www.netdoktor.at/krankheiten/fakta/erbkrankheiten.htm
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